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Sonografische Untersuchungen bei Kleintieren: Alles, was Ihr wissen müsst

Sonografische Untersuchungen bei Kleintieren: Alles, was Ihr wissen müsst

Sonografie, auch bekannt als Ultraschall, ist eine wesentliche diagnostische Methode in der Veterinärmedizin. Sie ermöglicht Tierärzten und Tierärztinnen, innere Organe und Gewebe von Haustieren nicht-invasiv zu untersuchen. In diesem Blogartikel erfahrt ihr alles über sonografische Untersuchungen bei Kleintieren: ihre Vorteile, Anwendungsgebiete und warum sie so wichtig sind.

Was ist eine sonografische Untersuchung?

Die Sonografie nutzt hochfrequente Schallwellen, die durch ein Handgerät (Ultraschallsonde) ausgesendet und von den Gewebestrukturen im Körper reflektiert werden. Diese Reflektionen werden dann in Echtzeit auf einem Bildschirm als visuelle Darstellung der untersuchten Organe und Gewebe sichtbar gemacht. Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen ist Ultraschall schonend und bietet detaillierte Bilder der Weichteilgewebe.

Wann wird eine sonografische Untersuchung angewendet?

Die Sonografie ist in der Veterinärmedizin für verschiedene Anwendungen von großer Bedeutung:

  • Abdominale Untersuchungen: Zur Beurteilung von Leber, Nieren, Milz, Darm und anderen Bauchorganen beispielsweise bei Verdauungsproblemen oder unklaren Bauchschmerzen.
  • Herzuntersuchungen: Zur Beurteilung von Herzstrukturen und Funktionen, insbesondere bei Verdacht auf Herzkrankheiten oder zur Überwachung von Herzerkrankungen.
  • Reproduktionsuntersuchungen: Zur Beurteilung von Trächtigkeit, Gesundheit der Gebärmutter (Uterus) und der Eierstöcke bei Zuchttieren.
  • Schilddrüsenuntersuchungen: Zur Beurteilung von Schilddrüsenvergrößerungen oder -veränderungen, die bei älteren Katzen und Hunden häufig vorkommen.
  • Weichteilverletzungen: Zur Beurteilung von Muskeln, Sehnen und Bändern bei Verletzungen oder Lahmheiten.

Vorteile der sonografischen Untersuchung

  1. Nichtinvasivität: Ultraschall erfordert keine Einschnitte oder Einstiche und ist somit weniger belastend für das Tier.
  2. Echtzeitbilder: Tierärzt*innen können Bewegungen der Organe in Echtzeit beobachten, was bei der Diagnosestellung hilft.
  3. Keine Strahlenbelastung: Anders als bei Röntgenuntersuchungen gibt es keine ionisierende Strahlung, was Ultraschall besonders sicher macht, auch bei wiederholten Untersuchungen.
  4. Vielseitigkeit: Ultraschall kann für viele verschiedene Organe verwendet werden, einschließlich Herz, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und vieles mehr.
  5. Früherkennung von Krankheiten: Durch die detaillierte Darstellung der inneren Organe können Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt werden, was die Behandlungschancen verbessert.

Ablauf einer sonografischen Untersuchung

Die sonografische Untersuchung bei Kleintieren folgt einem klaren Ablauf:

  1. Vorbereitung: In der Regel ist für eine Sonografie keine spezielle Vorbereitung des Tieres erforderlich. In einigen Fällen kann jedoch eine leichte Sedierung notwendig sein, insbesondere wenn das Tier unruhig ist. Ob der Patient nüchtern sein soll, wird individuell vorher geklärt.
  2. Durchführung: Der Tierarzt trägt ein spezielles Gel auf die Haut des Tieres auf, um die Schallwellen besser leiten zu können. Anschließend führt er den Sonografie-Schallkopf sanft über die Haut, um Bilder der inneren Organe zu erhalten.
  3. Interpretation der Bilder: Während der Untersuchung können die Bilder meist sofort interpretiert werden. Dies ermöglicht eine schnelle Diagnose und gegebenenfalls eine weitere Behandlungsplanung.
  4. Ergebnisbesprechung: Nach Abschluss der Untersuchung werden die Ergebnisse mit dem Tierhalter oder der Tierhalterin besprochen und gegebenenfalls notwendige weitere Schritte eingeleitet.

Vergleich mit Röntgen und CT

  • Röntgen: Röntgenstrahlen sind besonders nützlich für die Darstellung von Knochen und luftgefüllten Strukturen wie Lunge und Darm. Im Vergleich zur Sonografie liefert Röntgen allerdings nicht die gleiche Detailgenauigkeit für Weichteilgewebe.
  • Computertomographie (CT): CT bietet detaillierte Querschnittsbilder des Körperinneren und ist besonders nützlich für die Untersuchung tiefer liegender Organe und die Darstellung von Gewebestrukturen in verschiedenen Ebenen. Im Gegensatz zur Sonografie erfordert ein CT eine Kurznarkose und verursacht, wie die Radiologie eine Strahlenexposition.

Fazit

Sonografische Untersuchungen sind ein unverzichtbares Werkzeug in der modernen Veterinärmedizin. Sie bieten nicht nur detaillierte Einblicke in die inneren Strukturen von Haustieren, sondern sind auch sicher und schonend. Ob zur Früherkennung von Krankheiten, zur Überwachung der Gesundheit oder zur Diagnosestellung – die Ultraschalltechnologie leistet einen entscheidenden Beitrag zur optimalen Versorgung von Kleintieren. Wenn ihr Fragen zu sonografischen Untersuchungen bei eurem Haustier habt, meldet euch gerne bei uns!

Tierklinik Steyerberg: Spezialistin für Kardiologie bei Kleintieren

Dr. Frauke Kempf bereichert unsere Tierklinik als erfahrene Konsiliartierärztin mit einer mobilen kardiologischen Dienstleistung für Kleintiere. Seit 2024 bietet sie jeden Freitag Herzultraschall, aber auch andere sonografische Untersuchungen in unserer Klinik in Steyerberg an. Ihre Leistungen umfassen unter anderem Echokardiografie, Abdomen- und Small-Parts-Sonografie sowie Biopsien und Behandlungen von verschiedenen Erkrankungen.

Termine können gerne telefonisch vereinbart werden.

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